Die Natur mit ihrer unerschöpflichen Vielfalt an Farben, Formen und sinnlichen Materialien, den nie endenden Prozessen des Werdens und Vergehens, ist für mein künstlerisches Schaffen immer wieder impulsgebend und spiegelt sich dort wider. So entstehen kraftvolle, fast archaisch anmutende Bilder, deren Wirkung durch die Verwendung natürlicher Materialien wie Asche, Steinmehle, und Pigmente unterstrichen wird. Der Entstehungsprozess ist ein Wechselspiel von Aufbau und Zerstörung: immer neue Schichten werden aufgetragen, untere wieder freigelegt. Eher langsame Trocknungsprozesse lassen Raum für das Zusammenspiel von zufälligen entstandenen Vorgaben des Materials und zielgerichteter Veränderung. Fast gegensätzlich dazu wirken die Arbeiten in Acryl: leicht, farbenfroh und spielerisch. In einer dynamischen, zügigen Abfolge werden intuitiv Farbflächen und Linien gesetzt. Es entstehen üppige, expressive Form- und Farbgebilde, die erst im Laufe des Malprozesses wieder reduziert werden. Im ständigen Dialog mit der Leinwand weichen alte Verbindungen neuen Überlagerungen. So bleibt am Ende an der Oberfläche auch die Entwicklung des Bildes sichtbar. Immer entstehen meine Werke im Dialog mit meinem Inneren. Gefühle finden oft bildnerisch einen Ausdruck, bevor sie kognitiv erfasst werden können. So ist die Kunst für mich manchmal Standortbestimmung, manchmal Verarbeitungsmöglichkeit meines Erlebens. Meist bleiben die Arbeiten ungegenständlich und lassen so der/dem Betrachtenden Raum in
eigene Erlebensprozesse einzutauchen.